Wenn meine Mama zu Besuch kommt, tue ich gut daran, vorab Speisekammer, Kühlschrank, Küchen- und Badschränke leer zu räumen. Denn sie kommt in Begleitung: Der halbe Freiburger Münstermarkt (eingelegter Schafskäse, Oliven, frisches Bauernbrot, gute Landbutter, deftige Bauernwürste, kiloweise Obst), ein Halbjahresvorrat an Sekt in kleinen Piccolo-Flaschen („kuck, da kannste mal zwischendurch n Piccolöhchen trinken“ – danke, Mama!), wunderschönes Wetter, Anti-Stress-Badeöle und (hautstraffende!) Bodylotions sowie neuerdings ein Reisefernseher (die Krimis! … und weil wir bei uns die Glotze rausgekickt bzw. gar nicht erst wieder aufgehängt haben) fahren mit ins hessische Exil der Nachbrut. Ich freue mich immer wie verrückt – nicht nur über das Wiedersehen sondern auch über all die Köstlichkeiten aus meiner badischen Heimat und wir haben natürlich im Laufe der Woche alles restlos wegschnabuliert (außer vom Sekt ist noch übrig, aber das wäre ja auch sonst … äh, ansatzweise exzessiv). Diesmal hat sie mir aber noch eine ganz besondere Überraschung mitgebracht, deren Existenz bisher vollkommen an mir vorbei gegangen ist: Ein Backbuch (“Mein täglich Brot”) meiner Freiburger Lieblingsbäckerei Bühler. Die Bäckerei Bühler liegt mitten in da Hood, nämlich im schönen Stadtteil Wiehre, fußläufig zur besten Metzgerei (Metzgerei Müller, deren netter Chef übrigens der Vermieter meiner schnuckeligen Studentenbude war). Wenn ihr mal in Freiburg seid, kann ich euch beides wärmstens empfehlen. Und wenn jemand auf der gegenüberliegenden Straßenecke mal schnell quer parkt, ist das vielleicht sogar unser Fußball-Bundestrainer.

Olivenbaguette selber backen

Weil der Frühling in den letzten Tagen schon Einzug gehalten hat und ich
Lust auf einen knackigen Antipasti-Salat hatte, habe ich mich für die
Olivenbaguettes aus dem Buch als Beilage entschieden – 1a-Begleitung,
wenn ihr mich fragt, vielleicht sogar die Hauptrolle. Der Teig ist auch
für Brotbackanfänger oder “erfahrene Brotbackdeppen” wie mich
kinderleicht zu händeln und heraus kommen zwei hübsche, fluffige
Baguettes, die durch schwarze Oliven und Kräuter schön rustikal
schmecken und gut für die anstehende warme Jahreszeit als Begleiter für
Salate, zum Grillen oder fürs Picknick geeignet sind. Und das beste: Sie
schmecken wirklich so, wie ich sie aus meiner Freiburger Stundentenzeit
kenne. Hach! Ach ja, und der Antipasti-Salat dazu ist supereinfach gemacht, schmeckt lauwarm oder kalt.

Baguette mit Oliven selber machen

Hier kommt das Rezept für 2 Olivenbaguettes (ich habe die Mengen etwas angepasst und ein paar Schritte verändert, z.B. die Hefe zuvor in Wasser aufgelöst): 400 g Weizenmehl Type 550 9 g Salz 12 g frische Hefe 25 ml Olivenöl 1 TL getrocknete Kräuter 270 ml lauwarmes Wasser (etwa 20 Grad) 100 g eingelegte, entsteinte Oliven Hefe im warmen Wasser auflösen und mit den anderen Zutaten außer den
Oliven zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Teig etwa eine viertel
Stunde ruhen lassen, dann die Oliven unterkneten und den Teig in einer
Schüssel mit Tuch bedeckt bei Zimmertemperatur 2 Stunden gehen lassen.
Den Teig in zwei Stücke teilen und mit gut bemehlten Händen zu zwei
Stangen formen. Die Olivenbaguettes einmal in sich drehen (so, als
würdet ihr jemandem den Hals umdrehen wollen – Anti-Aggressionstraining
beim Backen, quasi ;-)) und dann auf ein Backblech setzen. Mit einem
Tuch abdecken und etwa 40 Minuten erneut gehen lassen. Derweil den
Backofen auf 230 Grad vorheizen. Oliven-Baguettes im heißen Ofen 25
Minuten backen (mittlere Schiene), nach etwa 15 Minuten die Temperatur
auf 200 Grad runterschalten.Eure Olivenbaguettes sind fertig, wenn die
Oberfläche leicht gebräunt ist. Und keine Angst – direkt nach dem
Rausnehmen ist die Kruste der Olivenbaguettes knochenhart, wird dann
aber beim Auskühlen so, wie sie sein soll, knusprig-federnd.

Selbstgemachtes Olivenbaguette

Das Rezept für den Antipasti-Salat für 2 Portionen: 2 Paprikaschoten (meine Favoriten sind für Salat gelb und rot) 2 rote Zwiebeln 1 Zucchini 1 kleine Aubergine 2 Knoblauchzehen 5 EL Olivenöl ein kleiner Zweig Rosmarin und/oder Thymian Meersalz, schwarzer Pfeffer 1 Handvoll Kirschtomaten, halbeirt Für das Antipasti-Salatdressing: 2 EL Olivenöl 3 EL Balsamico-Essig Meersalz, schwarzer Pfeffer Backofen auf 200 Grad vorheizen. Paprikaschoten entkernen und in
breite Streifen schneiden, rote Zwiebeln schälen und achteln, Zucchini
und Auberginen einmal der Länge nach halbieren, dann in Scheiben
schneiden (ggf. vierteln). Knoblauch fein hacken. Gemüse (bis auf die
Tomaten) in einer großen Schüssel mit Knoblauch, dem Olivenöl, Salz und
frisch gemahlenem Pfeffer mischen. Auf einem mit Backpapier ausgelegten
Backblech verteilen, Kräuterzweige dazugeben und im vorgeheizten Ofen
etwa 20 Minuten garen. Kirschtomaten dazu geben und 5 Minuten
weitergaren. Gemüse wieder in eine große Schüssel geben, mit dem
Dressing vermischen und Antipasti-Salat mit Meersalz und Pfeffer
abschmecken.